Am Schmotzigen Donnerstag, der Weiberfasnet, trafen sich die Guggenmusiker der Kieselbronner Gugge Gaiße am späten Nachmittag um mit dem Tourbus zunächst zum Rathaussturm nach Bietigheim zu fahren. In der historischen Altstadt fand der Auftritt auf Einladung der befreundeten Buchfinken vor zahlreichem Publikum auf der Rathausbühne statt. Unmittelbar darauf ging es mit unserem extra zur Verfügung gestellten Guide auf Kneipentour durch die Altstadt. In der prall gefüllten Hausbrauerei Roßknecht im Schloss mischten wir sofort das begeisterte Publikum auf und die Stimmung war wie im Braukessel am Siedepunkt. Nach selbstverständlich flüssiger Verköstigung durch den Wirt ging es weiter über eine nicht erwähnenswerte Pizza-Kneipen-Einlage zur nächsten Besen-Wirtschaft. Auch hier mussten wir uns wegen Überfüllung der Kneipe auf den Bänken und Tischen verteilen, wobei wir durch zahlreichem Applaus des närrischen Publikums belohnt wurden. Unschlagbar der Monsterguggenauftritt um 22.15 Uhr am Marktplatz, wo alle noch anwesenden Guggengruppen eintrafen und gemeinsame Lieder zum Besten gaben. Nicht fehlen durfte danach der Besuch der parallel stattfindenden Veranstaltung „Wefziger Donnerstag“ der ebenfalls in Bietigheim ansässigen Guggengruppe „D‘ Wefzga-Fetze“ in Sachsenheim.
Zum Freitag wäre einfach nur zu sagen, dass der TVK-Gaißeschenner-Ball wieder alle Erwartungen übertroffen hat. Begeistert wurde das unschlagbare Publikum durch den Auftritt Ihrer (wie immer bei dieser Veranstaltung) vollzählig anwesenden Gugge Gaiße mitgerissen und so mancher Musiker wurde weit nach Mitternacht noch in der Kieselbronner Narhalla gesichtet.
Am Sonntag traf sich das Schminkteam bereits zu nachtschlafender Zeit vor 7 Uhr, um pünktlich mit dem Air-Brushen loszulegen. Insgesamt 52 fröhliche Guggen-Gesichter mussten binnen zwei Stunden gerichtet werden – was eine Herausforderung für das Team um Andrea bedeutete und die Disziplin der Musiker forderte.
Kein Problem, um 09.05 Uhr ging es mit dem MAWO-Bus zur Schlosskirche, wo pünktlich um 10 Uhr der Narrengottesdienst unter der rührigen Pfarrerin Heike Reissner-Baral und der PFG stattfand. Hinter dem Altar platziert spielten wir im Laufe des Narrengottesdienstes Choräle, welche ein Gänsehaut-Feeling verursachten. Mehrere Zugaben wurden von den Gottesdienstbesuchern und der Pfarrerin zur plötzlichen Verwunderung unseres Dirigenten Uwe am Ende des Gottesdienstes gefordert. In anschließenden Gesprächen war man sich über das „Highlight der Saison“ einig. Entsprechende Eindrücke sind durch Mitschnitte im Internet zu sehen, wobei man diesen Gottesdienst live erleben sollte.
Der Umzug durch die Straßen der Albtalgemeinde Schielberg bei hervorragendem Bilderbuchwetter war am Nachmittag genial. In den gut gesäumten Straßen der kleinen Gemeinde wurden unsere Lieder beim Vorbeiziehen mit reichlich Applaus und Helau-Rufen bedacht. So viele Zuschauer in so einem kleinen Dorf weckten Überlegungen in Bezug auf die Träumereien mancher hochrangiger Mitbewohner in Sachen Faschingsumzug durch Kieselbronn. Anschließend durften wir als Nummer 2 auf der Lkw-Bühne noch unsere Lieder zum Besten geben. Ausklang der Veranstaltung war dann der mit über 111 Personen durch uns gefüllte Saal des Gasthauses Engel in Göbrichen. Dies war ein absolut gelungener Faschingssonntag.
Am Rosenmontag hatte unser Terminator Matze mit dem Auftritt beim Guggenmonsterkonzert bei der 1. Stuttgarter Faschingsgesellschaft Möbelwagen e.V. auf der Rathaustreppe einen Leckerbissen angenommen. Eine Ehre fast schon, bei der durch Rundfunk und Fernsehen bekannten Gesellschaft aufzutreten. Dort wo normalerweise die Vfb-Spieler in Stuttgart ihre Empfänge im Rathaus bekommen, da erklang am Rosenmontag „Gugg die Gaiß, meck meck“ und das vor rund 1000 Zuschauern. Dieser Auftritt wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Weitere Veranstaltungen dort sind bereits in Planung.
Nach einem fulminanten Auftritt ging es weiter im Schwabenländle, zu den NOL-Guggen in Kornwestheim. Auch hier spielten wir erfolgreich beim Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz, welches in diesem Jahr ganz im Zeichen der Verabschiedung Ihres langjährigen Präsidenten stand. Zu dessen Abschied versammelten sich dann alle Guggenmusiker, um dem als Fan von Howard Carpendale bekannten Lenker des Vereins mit seinem Lieblingslied „Ti Amo“ unter Mitbegleitung des singenden Publikums zu verabschieden.
Nach diesem Faschingswochenende galt es sich zudem von zwei langjährigen aktiven Mitglieder der Gugge Gaiße, Monika Weinhold und Siglinde Poppe, zu verabschieden. Sie bleiben uns aber als passive Mitglieder treu und gründeten sogleich den Altherren- und Damenstammtisch der Kieselbronner Gugge Gaiße.