Ein absolutes und unvergessenes Highlight im Terminkalender der Kieselbronner Gugge Gaiße war am Wochenende mit der Teilnahme am 489. Schützenfest in Hannover.
Aufgrund familiärer Beziehungen zum Festkomitee nach Hannover war es gelungen, auf Einladung der hannoverschen Schützenvereine und der Stadt Hannover unter ihrem rührigen OB Stefan Schostok am weltgrößten Schützenfest teilzunehmen.
44 Guggen-Musiker trafen sich daher am Samstag bereits im Morgengrauen, um die 500 km lange Reise nach Hannover im klimatisierten Vier-Sterne-Bus anzutreten.
Bereits um 14 Uhr konnten die Zimmer der Jugendherberge in unmittelbarer Nähe der HDI Arena des Bundesligisten Hannover 96 bezogen werden.
Der erste Auftritt fand am Samstag um 17 Uhr auf dem in Stadionnähe befindlichen Schützenplatz statt. Im neu konzipierten Rundteil in Festplatzmitte wurde auf Wunsch der Stadtverwaltung Hannover kurzerhand ein „kleiner Umzug“ über den Schützenplatz durch die Gugge Gaiße durchgeführt, wobei zahlreiche Besucher von der „süddeutschen Kapelle“ begeistert stehen blieben.
Weitere Spontanauftritte in diversen Gastronomiebetrieben und vor dem Hauptfestzelt „Festhalle Marris“ waren die Folge. Es war ein besonderes Feeling, vor so zahlreichen Zuschauern unter tosendem Beifall und Zugabe-Forderungen aufzuspielen. Auch auf Wunsch des Pforzheimer Weihnachtsmarktbestückers Thilo Ahrens wurde ein Auftritt in dessen Biergarten beim zufälligen Aufeinandertreffen eingelegt. Für Erheiterung sorgte immer wieder, dass der Schlachtruf und der Name der Kieselbronner Gugge Gaisße mehrfach ins Hochdeutsche übersetzt werden musste, da die „Gaiß“ in Norddeutschland nur als „Ziege“ bekannt ist.
Nach kurzer Nacht ging es dann Sonntagfrüh auch gleich los, wobei das „Event der Superlative“ anstand. Treffpunkt für die Kieselbronner Gruppe war der Opernplatz, welcher nach über 3 km Fußmarsch auch erreicht wurde. Ein kurzes Platzkonzert vor Umzugsbeginn war obligatorisch, bevor dann der Guggen-Vorstand Hartmut Seifried das „Kommando“ zum Einreihen in den vorbeiziehenden Festzug geben konnte.
Über 10.000 Teilnehmer (5.000 Schützen und 5.000 Musiker) bildeten den diesjährigen Schützenausmarsch, wo in einem Vorzug und vier weiteren Zügen in einer Art Sternmarsch vor über 200.000 Zuschauern auf einer Länge von 3,5 km in recht zügiger Weise zum Schützenplatz marschiert wurde. Seitens des Fernsehsenders NDR fand eine Liveübertragung statt, wobei den Kieselbronner Gugge Gaiße über eine Minute Sendezeit gewidmet war. Ein wenig Kondition war gefordert, um den ununterbrochen von unzähligen Zuschauern am Wegesrand gesäumten Zug bei strahlender Sonne mit ständiger musikalischer Begleitung durchzuführen. Pausen waren hier verständlicherweise nicht möglich oder gar eingeplant.
Die Kieselbronner Gugge Gaiße fielen unter den vorwiegend aus Norddeutschland stammenden Spielmannszügen und Musikkapellen durch ihre musikalische Darbietungen auf, was auch in zahlreichen Gesprächen mit interessierten Zuschauern auf dem Schützenplatz noch deutlich wurde. Guggenmusik in dieser Art ist in Niedersachsen nicht verbreitet und sorgte hier für Neugier und Begeisterung.
Kurzerhand mussten die Musiker unter der Leitung von Marc Eiberger noch vor Verlassen des Festgeländes zum Abschied vor dem Publikum aufspielen, bevor am frühen Nachmittag die Heimreise gen Süden angetreten wurde. Für ausreichend Flüssigkeit sorgte hierbei noch die Mitorganisatorin Uta Körner, damit die Heimreise bei hohen Temperaturen auch schadlos vonstattengehen konnte.
Dieses Highlight wird für alle beteiligten Musiker noch lange in deren Gedächtnis bleiben.
Weiter Infos über das weltgrößte Schützenfest mit zahlreichen Veranstaltungen sind auch im Internet unter www.hannover.de ersichtlich.
TK