Dass zur Guggenmusik mehr dazu gehört als schrille Töne und bunte Farben, dass man als Guggenmusiker nämlich mit mancherlei Tugenden ausgestattet sein sollte, hat für uns Guggen-Gaißen das letzte Wochenende gezeigt. So sahen wir uns am Freitagabend das allererste Mal in der schwierigen Lage, nicht der Maßlosigkeit zu verfallen und uns in Bescheidenheit zu üben, angesichts unseres luxuriös ausgestatteten Doppeldeckerbusses, den unser Busfahrer Manfred für uns organisiert hatte – ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an ihn und an die Firma Wöhr-Tours für die tolle Unterstützung!
Bei den Geesmusikern in Nellmersbach (bei Winnenden) angekommen, appellierte der dortige Auftritt dann zum Teil an unsere Fähigkeit zur Selbstkritik und erinnerte uns daran, dass bei allem Spaß auch ein Stückchen Fleiß, Ehrgeiz und Disziplin nicht fehlen dürfen.
Der nächste Tag lehrte uns dann Geduld, als wir in der wunderschönen Domstadt Speyer am dortigen Nachtumzug der Speyrer Brezlkracher teilnahmen. Auch die imposante Kulisse konnte nicht immer davon ablenken, dass man für einen vierstündigen Umzug in der Kälte und wenig Möglichkeiten, sich mit dem einen oder anderen Glühwein aufzuwärmen, genügend Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit benötigt – ganz Abgesehen von einem gut geschulten Ansatz und einem starken Rücken.
Trotz allem hatten wir auch an diesem Wochenende wieder reichlich Spaß, haben viel gelacht und vor allem eines gelernt: Die größte Tugend der Guggen-Gaißen ist Humor. Und eben dieser macht es uns möglich, solche Nebensächlichkeiten außer Acht zu lassen, den Frohsinn nicht zu verlieren und uns das Vergnügen und die Freude an der Guggenmusik zu erhalten.
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