Eine Besonderheit im diesjährigen Veranstaltungskalender hatten sich die Verantwortlichen um Terminator Matze Jung am Faschingswochenende einfallen lassen.
Am Samstag direkt nach dem Auftritt in der Stadthalle bei der PFG starteten 35 Musiker samt Begleitpersonen nach einer Stärkung mit dem Bus in Richtung Köln.
Ziel waren diverse Ortsteile von Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis, dem direkten Karneval-Einzugsgebiet von Kölle.
Zunächst wurden die Zimmer im Hotel in Dirmezheim bezogen und gegen 21.00 Uhr trafen wir an unserem ersten Auftrittspunkt, dem Foyer der Peter-May-Halle in Köttingen ein. Der Ehrenpräsident „Rolly“ und seine „Rosi“ waren schon ganz aufgeregt, schließlich waren wir die ersten Guggenmusiker aus dem süddeutschen Raum seit 1993, die sich in ihrer Halle eingefunden hatten. Hier veranstaltete die Dorfgemeinschaft Köttingen e.V. ihr „Foyerschoppen“ unter dem Motto „wer kütt – der kütt“. Und es kamen tatsächlich ein paar Hände voll Karnevalisten, die in bester Laune waren. Nach kurzem Kennenlernen und einen halbstündigen Auftritt war das Eis gebrochen. Die Kölsch-Kränze wurden aufgefahren und Erfahrungen zwischen Karneval und Fasching ausgetauscht. Gegen Mitternacht fuhr unser Bus wieder ins Hotel zurück, schließlich standen noch zwei harte Tage an. Nach Aussteigen aus dem Bus liefen zwei Köllsche-Jecken vorbei, die uns die Bürgerhalle in Dirmezheim in unmittelbarer Nähe des Hotels noch empfohlen hatten. So gingen noch einige Musiker in die dortige Halle zur „After-Zoch-Party“ des Funkencorps Rot-Weiß.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück um 09.00 Uhr wurden durch das Schminkteam Anna und Alina ein „Light-Schminken“ aufgetragen, um wenigstens ein bisschen Farbe im Gesicht zu haben.
Pünktlich um 11.00 Uhr war Abfahrt nach Liblar, wo um 11.30 Uhr auf Einladung der Fidelen Narrenzunft Liblar 1936 e.V. vor dem Großen Zoch die Erbsensuppe zur Stärkung serviert wurde. Um 13.30 Uhr fuhren wir unter Begleitung des Präsidenten Josef „Jupp“ Baratella zur Umzugsstrecke, wo wir die Ehre hatten, den Rosensonntagszug mit über 70 Gruppen anzuführen. Eine Herausforderung für unseren Fahnenträger Uli Boenig, immer die richtige Geschwindigkeit auf einem 2 ½ stündigen Fußmarsch durch Liblar zu finden.
Auch alle Musiker und unser Begleitteam waren auf der langen Strecke gefordert. Schließlich spielten wir unser Programm insgesamt sechsmal durch, bis wir wieder am Bus waren (Vergleichsweise der Umzug in Freudenstadt mit 1 – 1 ½ Durchgängen).
Nach kurzer Verschnaufpause und Frischmachen im Hotel ging es weiter zur „Großen Karnevalsparty nohm Zoch“ in der großen Aula der Realschule Liblar, wo ca. 800 überwiegend junge Jecken sich eingefunden hatten und weitere 200 vor der Halle um Einlass baten. Ein tolles Gefühl, auf der Bühne (die wir wegen Überfüllung nur von hinten betreten konnten) vor so vielen feierfreudigen Leuten aufzuspielen. Anschließend versorgte uns Präsi Jupp mit lecker Kölsch von den Kränzen, bevor wir das Foyer der Realschule verließen.
Im nahegelegenen „Roland‘s Pub“ fanden wir uns dann bei reiferem Publikum ein, bevor dann einige Musiker mit dem Bus und der Rest später nach weiterer Verweildauer mit dem Taxi zurück zum Hotel fuhren.
Der Rosenmontag wiederum stand mit gleichem Programm vom Aufstehen bis zur Abfahrt an, wobei wir uns in der zwischenzeitlich heimisch gewordenen Peter-May-Halle in Köttingen einfanden.
Nach Ende des starken Regenschauers führte uns unser Zugbegleiter gegen 13.30 Uhr zum Aufstellungsort, wo wir auf Startpunkt 13 einen kleinen, aber feinen Umzug begleiteten. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen von Köttingen und füllten ihre mitgeführten Einkaufstaschen mit „Kamellen“, die in Unmengen von den Wagen geworfen wurden. Eine Tradition, die vor allem Kinder erfreute und die sich oftmals wunderten, weshalb wir keine „Kamellen“ (Süßigkeiten/ Wurfteile) verteilten.
Bereits vor dem Umzug sicherten sich einige unserer Damen weiße Plüsch-Robben,
bevor diese ebenfalls als Kamellen vom vor der Halle wartenden Wagen geworfen werden sollten.
Erfreut waren auch die Bewohner eines an der Umzugsstrecke gelegenen kleinen Altenheimes, als wir mit unseren Instrumenten vor die Fenster traten und für die Bewohner dort aufspielten. Und nicht ohne „komm lass Dich drücken“ gehen zu dürfen.
Im Anschluss an den erneut kilometerlangen Umzug gab es zunächst vom Komitee zum Dank „Kölsch im Fass“ auf den Tisch und gegen 17.20 Uhr spielten wir bei der großen Rosenmontagsparty in der Halle auf.
Vor einem völlig begeisterten Komitee und nicht weniger jubelnden 400 Gästen war es eine Freude, unsere Lieder zum Besten zu geben. Die nimmer endenden Zugabe-Rufe aus dem Publikum sowie der dauerhafte „Zuruf-Song“ vom Publikum „Oh wie ist das schön…“(die wollten uns nimmer gehen lassen!) verzögerten dann leicht unsere Rückfahrt. Bevor wir die Halle verlassen durften, mussten wir versprechen, in den Folgejahren einmal wieder zu kommen. Kölle Alaaf!
Auf der Heimfahrt konnten dann nochmals Erinnerungen über die eigentlich von der Dauer her langen, aber sehr kurzweiligen Kampagne ausgetauscht werden, bevor der Vorstand Hacki sich nochmals bei allen Verantwortlichen und Musikern für die Ausdauer und rege Teilnahme bedankte.
Besonderer Dank auch an unseren Busfahrer Nick, der dauerhaft einsatzbereit war, immer nach der Verpflegung schaute, den Schlachtruf durch das Mikrofon trällerte und letztendlich selbständig einen Schlagzeugwagen zusammenbauen konnte.

Am Aschermittwoch folgte dann noch das Entfernen des Narrenbaumes in Kieselbronn, welcher durch den Baulöwen und Guggen-Freund Bernd Brett fachmännisch aus dem Loch geholt und an die Baumspezialisten Hartmut und Benny zur Sommereinlagerung und Wiederverwendung übergeben wurde. Ein Beitrag zum Umweltschutz – Narrenbaumrecycling.
Auch unser Bürgermeister Heiko Faber konnte nun nach Rückgabe seiner Rathausschlüssel seinen Amtssitz wieder einnehmen.
Und unser Dodo entpuppte sich als Grillmaster und servierte noch den Helfern und Zuschauern einen Imbiss. Im Anschluss wurden unter Tränen die Geldbeutel am Hirschbrunnen ausgewaschen.
Am Mittwoch darauf findet die After-Kampagne-Party im Raible statt.
Und nun eine kleine Pause bis April 2019 mit kurzen Unterbrechungen anlässlich von Geburtstagsständchen, bevor es dann wieder nach dem Motto „Gugg die Gaiß, meck meck“ weitergeht. Denn wie heißt es so schön: „Nach der Kampagne ist vor der Kampagne“. Und tschüss, das war‘s dann mal….

T.K.